Lukas
C.E. Bernard - Die Schneekönigin
Ich kannte die Märchen und Erzählungen aus dem Wald, die alten, die ums Feuer erzählt wurden. Ich wusste, dass die Jägerinnen dem Waldgeist eine Münze auf den Baumstamm lernten oder einen Happen essen, bevor sie in den Wald zogen, in der Hoffnung, dass die Waldfrau ihnen Jagdglück bescheren würde. Ich wusste, man durfte nicht essen vom Teller der Geister, denn sonst würde man ihrer Welt nicht mehr entkommen, ihrer Welt, die so anders war, als die unsere, nicht schrecklicher, vielleicht sogar schöner.

Buchinformationen:
Erscheinungsdatum: 28.09.2022
Buch/Verlag: penhaligon
Seitenzahl: 357
Rückentext:
Sie ist stolz. Sie ist herzlos. Sie ist mörderisch. Dies ist die Wahrheit über die Schneekönigin.
Jeder kennt ihre Geschichte: Weit im hohen Norden lebt die Schneekönigin in ihrem kalten Palast. Sie ist ein Monster, das Kinder entführt und Eiskristalle in ihre Herzen treibt. Doch ich glaube nicht daran. Im Gegenteil: Ich will, dass die Schneekönigin mein Kind rettet! Denn die Gunst des Winters und seiner eisigen Stürme gehört meinem Reich seit Generationen. Erst als am Tag der Winterwende ein geheimnisvoller Luchs auftauchte, sandte die Schneekönigin mit ihren Zorn. Doch ich werde ihre drei Prüfungen bestehen und meinen Sohn retten. Sogar, wenn ich dabei selbst zu Eis erstarren muss…
Rezension:
Story:
Die Geschichte spielt im hohen Norden auf einer Burg. Greta und die anderen Bewohner der Burg singen jedes Jahr ein Lied zu Gunsten der Schneekönigin in den Bergen, dass die Fjorde im Winter zufrieren und sie den Handel mit Holz und anderen Gütern über diese Fjorde fortführen können. Als eines Tages Gretas Sohn beginnt krank zu werden, zieht ihr Mann und ihre Schwester los, um ihn über die Fjorde in die nächstgrößere Stadt zu einem Arzt zu bringen. Doch ausgerechnet in diesem Winter sind die Fjorde nicht richtig zugefroren. Um ihre Familie zu retten zieht Greta los um die Schneekönigin zu bitten, die Fjorde gefrieren zu lassen. Dabei betritt sie eine magische Welt, in denen sie 3 Prüfungen bestehen muss.
Charaktere:
Ich habe mich nicht so wirklich mit den Figuren indentifzieren können, was aber vielleicht sogar gewollt ist, denn man fühlt sich als Leser außen vor und hat dadurch die Möglichkeit das Geschehen zu beobachten aber dennoch mitzufiebern. Dabei tauchen jedoch nicht nur Menschen auf, sondern zum Beispiel auch ein Luchs, der Greta bei den Aufgaben hilft, aber auch er wird nur äußerlich beschrieben, ganz ohne Emotionen.
Fazit:
Ganz nach meinem Geschmack. Es geht, wie in den anderen Büchern von C.E. Bernard wortgewaltig los und man findet sich mitten im Geschehen. Dabei greift die Bernard ein Märchen nach Christian Anderssen auf und zitiert ihn an der ein oder anderen Stelle, was ich verdammt kreativ finde. Das verdeutlicht meiner Meinung etwas den Disput zwischen dem neuen und altem Glauben, den wir auch teilweise in unserer Gesellschaft wiederfinden. Ich kenne zum Beispiel immer mehr Menschen, die nicht mehr an Gott glauben. Das wäre bei meinen Eltern undenkbar gewesen. Gemischt mit einer gewissen Brutalität, schafft C.E. Bernard eine echt magische Welt und lässt eine alte Geschichte wieder neu zum Leben erwecken. Ich hätte mir hier und da dennoch etwas mehr Emotionen bei den Charakteren gewünscht, aber das ist nur ein kleiner Punkt der dazu führt dass das Buch wirklich empfehlenswert ist. 4/5 Sterne