Lukas
Colleen Hoover - Nur noch ein einziges Mal
Als bei meinem Vater vor drei Jahren Krebs diagnostiziert wurde, war ich noch mitten im Studium und bin jedes Wochenende nach Hause gefahren. Wenn Ryle Kincaid jetzt hier wäre, hätte ich eine nackte Wahrheit für ihn: Ich war erleichtert, als ich von der Krankheit meines Vaters erfuhr, weil ich wusste, dass er bald zu schwach sein würde, um meine Mutter noch zu schlagen. Und das bedeutete, dass ich nicht in Plethora oder in der Nähe bleiben musste, um sicherzustellen, dass er sie nicht eines Tages womöglich totprügelte.

Buchinformationen:
Erscheinungsdatum: 13.11.2020
Herausgeber / Verlag: dtv
Seitenanzahl: 410
Klappentext:
>>Verrätst du mir die nackte Wahrheit über dich, Lily?<<
>>An was hast du gedacht?<<
Ryle zuckt die Achseln. >>Irgendwas, das mir das Gefühl gibt, mit meiner Kaputtheit nicht ganz so allein zu sein.<< Während er darauf wartet, dass ich etwas sage, sieht er zum Himmel auf. Ich lasse meinen Blick über sein Gesicht wandern, folge den Konturen seiner Wangenknochen bis hinunter zu den geschwungenen Lippen und dem markanten Kinn. Zwischen seinen Augenbrauen steht eine tiefe Falte. Ich habe das Gefühl, dass das ein ziemlich wichtiges Gespräch für ihn ist. Und mir fällt etwas ein, was ich ihm erzählen könnte.
Rezension:
Story:
Nur noch ein einziges Mal ist mit Sicherheit keine Liebesgeschichte, wie sie schon oft erzählt worden ist. Ja es treffen sich zwei Menschen, Lilly und Ryle, und verlieben sich ineinander. Doch, was in vielen anderen Büchern nicht thematisiert wird, ist, dass beide Partner eine eigene Geschichte mitbringen. So hat Lillys Vater regelmäßig ihre Mutter verprügelt und Lilly konnte nichts dagegen tun.
Charaktere:
Ich konnte mich gut in die Charaktere größtenteils sehr gut hineinversetzen. Nur Atlas, Lillys Freund aus ihrer Jugend, konnte ich nicht so ganz greifen. Bei dem ein oder anderen Charakter habe ich auch eine Wandlung durchgemacht und war bei manchen Aktionen dieser Charaktere auch hingerissen und emotional dabei und habe es zum Schluss sogar geschafft, die Handlungen dieser Charaktere zu verstehen und nachvollziehen.
Handlung:
Ganz nach dem Style von Colleen Hoover geht es ohne großes Geplänkel direkt los. Man wird quasi in die Situation direkt hineingeworfen, in den sich Lilly und Ryle das erste mal sehen und kennenlernen. Lilly geht aber immer wieder in die Vergangenheit zurück, in denen sie ihre Briefe liest, die sie an die Moderatorin Ellen schrieb, diese aber nie verschickt hat. So hat man immer wieder Zeitsprünge als Leser, die die Handlungen der Personen verständlicher machen. Man könnte sagen, je weiter man im Buch liest, desto mehr lichtet sich der Nebel um Lilly, ihre Mutter und Atlas, was der Story Spannung verleiht.
Fazit:
Ich liebe mittlerweile die Bücher von Colleen Hoover. Sie greift hier auch wieder ein heikles Thema auf, umschreibt es und bringt es zu einem vernünftigen Ende. zudem schafft sie es durch kreative Mittel, wie den Briefen, die Story abwechslungsreich, spannend zu gestalten, ohne dass man auf einmal der Handlung nicht mehr folgen kann. Rundum ein sehr gutes Buch. Da ich mich aber in manche Handlungen nicht hineinversetzen konnte und mich auch in Atlas nicht so ganz hineinversetzen konnte, ziehe ich einen Stern ab. Somit gebe ich dem Buch 4/5 Sterne, aber da bin ich wirklich kleinlich und kann jedem diesen Roman wirklich wärmstens empfehlen.